„Zeigt eure Zivilcourage“
Nach über 17 Berufsjahren im Zeichen des Roten Kreuzes wurde Mehmet Ali Ölmez vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Bielefeld jetzt in den Ruhestand verabschiedet.
Der 64-Jährige war unter anderem erster Vorsitzender des 1986 gegründeten Ausländerbeirats und später mehr als 30 Jahre lang Vorsitzender des Integrationsbeirats der Stadt Bielefeld. In Anerkennung seines jahrzehntelangen Engagements für zugewanderte Menschen in Bielefeld wurde Ölmez 2021 mit dem Bielefelder Integrationspreis ausgezeichnet. Mit einem Herzenswunsch verabschiedete er sich aus dem Kreis seiner DRK-Kolleg*innen: „Zeigt in allen Bereichen eure Zivilcourage und seid miteinander. Nur wenn wir gemeinsam stark sind, können wir uns für den Schutz und die Rechte anderer einsetzen.“
Ölmez wurde in der Türkei geboren und kam 1972 Alter von 13 Jahren nach Deutschland. Er arbeitete bei Mannesmann in Brackwede als Rohrzieher, Kran- und Kolonnenführer, später war er dort freigestellter Betriebsrat. An der Sozialakademie Dortmund studierte er Soziale Arbeit, bevor ihn sein Berufsweg zum DRK in Bielefeld führte. Dort war er in der regionalen Flüchtlingsberatung und in der Ausreise- und Perspektivberatung tätig, unterstützte die gesamte Projektarbeit, die Arbeit mit Ehrenamtlichen, die Integrationsarbeit mit Geflüchteten in den Unterkünften und zuletzt Kinder und Eltern mit Zuwanderungsgeschichte in den Kindertagesstätten des DRK. Während dieser Zeit war er zudem 12 Jahre im Betriebsrat aktiv.
Zur Feierstunde waren zahlreiche Kolleg*innen erschienen, um sich bei Ölmez zu bedanken. Viele beschrieben ihn als Vater- oder Großvaterfigur, auf deren Unterstützung man sich stets verlassen konnte und die es verstanden hat, Menschen aufzubauen. Ölmez ist bekannt als streitbarer Geist, der kein Blatt vor den Mund nimmt. Er steht er für eine klare Haltung, die immer das Wohl der Menschen, besonders der Migrant*innen in Bielefeld in den Blick nimmt. So wird es auch im Ruhestand nicht wirklich ruhig um Ölmez werden. Insbesondere im Bereich der Kinder-, Jugend- und Senior*innenarbeit will er sich „bis an sein Lebensende“ für Migrant*innen ehrenamtlich engagieren. „Ich möchte die Menschen dazu bewegen, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen.“ Er freut sich darauf, mehr Zeit mit seiner Frau, die hauptamtlich in der Unterkunft Rütli als Sozialbetreuerin arbeitet, seinen drei Kindern und vor allem seinen vier Enkelkindern zu verbringen.