Kreisversammlung: DRK Kreisverband Bielefeld zieht Bilanz
Aktuelle Herausforderungen und die Leistungsbilanz des Kreisverbandes Bielefeld des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) standen im Mittelpunkt der diesjährigen Kreisversammlung, dem höchsten Entscheidungsgremium des gemeinnützigen Vereins. DRK-Präsident Rainer Frenz gab in seinem Tätigkeitsbericht einen umfassenden Überblick über die Vielzahl der Rotkreuz-Aktivitäten.
Das Jahr 2023 war geprägt von der Weiterentwicklung des Katastrophenschutzes in enger Zusammenarbeit mit anderen Hilfsorganisationen. Insgesamt wurden im laufenden Jahr bereits 42 Sanitätswachdienste erfolgreich durchgeführt, darunter beim Sparrenburgfest, dem Leinewebermarkt, dem Hermannslauf und den Heimspielen von Arminia Bielefeld. „Die Ehrenamtlichen haben einen ganz tollen Job gemacht und sich mit viel Herzblut für die Menschen in unserer Stadt eingesetzt“, lobte Frenz.
Der Präsident unterstrich die Bedeutung des DRK als Wohlfahrtsverband, Hilfsorganisation und wichtige Säule des Bevölkerungsschutzes. Rund 5.000 Fördermitglieder, 630 Ehrenamtliche und über 860 hauptamtliche Mitarbeitende setzen sich für die die vielfältigen Aktivitäten ein. Frenz rief dazu auf, die gemeinnützige Arbeit weiterhin aktiv zu unterstützen, sei es durch Fördermitgliedschaften oder ehrenamtliches Engagement: „Ohne Ehrenamt wäre es nicht möglich, Tag für Tag für einen Einsatz bereit zu stehen.“ Die Delegierten bestätigten die Wahl von Kay Fassbender als neuem Jugendrotkreuz-Kreisleiter.
DRK-Vorstand Marco Eltner berichtete über die erfolgreiche Installation eines Qualitätsmanagementsystems, das aktuell nach DIN EN ISO 9001:2015 zertifiziert wird. Im DRK Bildungswerk wurden seit Jahresbeginn rund 500 Erste Hilfe-Kurse sowie etwa 100 Kurse in beruflicher und persönlicher Weiterbildung durchgeführt. Die Nachfrage nach Migrationsberatungsangeboten und -projekten des DRK in Bielefeld ist hoch und steigt weiter. In der Flüchtlingsunterkunft auf dem Rütli leben derzeit über 60 Bewohner*innen aus zehn Nationen. Seit 2022 sind die Stadtteilmütter neben dem Ostmannturmviertel auch in Sennestadt aktiv und leisten mit ihrer niedrigschwelligen, unbürokratischen Hilfe einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Teilhabechancen zugewanderter Familien.
Der Fachkräftemangel in allen Bereichen und die Finanzierung der Leistungen, häufig verbunden mit Vorfinanzierung und Eigenanteilen, stellen das DRK in Bielefeld aktuell vor Herausforderungen – allen voran in den elf Kitas in Trägerschaft des Kreisverbandes. „Die Stadt Bielefeld hat zwar eine Finanzspritze für die freien Kita-Träger zugesagt, aber es bedarf einer grundlegenden Anpassung durch das Land NRW, damit Kita-Träger in ihrer Existenz keine Betreuungsangebote einschränken oder einstellen müssen“, sagt Eltner. Das DRK setzt sich auf allen Ebenen für eine Sensibilisierung der Verantwortlichen ein und organisierte zuletzt mit allen freien Kita-Trägern eine Kundgebung mit 3.000 Teilnehmenden.