Kita-Kinder und ihre Familien auf kultureller Entdeckungsreise
Kinder schon von klein auf an Bildungs- und Kultureinrichtungen in Bielefeld und Umgebung heranzuführen – das hat sich der KinderKulturPass des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), kurz KiKu, zur Aufgabe gemacht. Vor zehn Jahren besuchten im Rahmen des gleichnamigen Projekts erstmalig Kinder der DRK Kita Weltweit und ihre Familien Bielefelder Bildungsinstitutionen. Zu den ersten gehörten das Naturkundemuseum, die Kunsthalle, die Stadtbibliothek, der Tierpark Olderdissen und die Sparrenburg.
Rund 100 mal ging es seitdem mit KiKu auf kulturelle Entdeckungsreise, 500 Kinder und ihre Familien waren dabei. „Der KinderKulturPass ist in erster Linie natürlich ein Projekt für Kita-Kinder“, sagt Petra Schlegel, Fachberatung Kitas beim DRK und Initiatorin des Projekts. „Das Besondere ist, dass wir Eltern als wichtigste Vorbilder miteinbeziehen und so Hemmschwellen abbauen, damit Familien die vielseitigen und zum Teil kostenfreien Bildungsangebote in unserer Stadt immer selbständiger nutzen.“
Vielfache Auszeichnungen, etwas als „Lichtpunkt“ der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung oder als Stipendiat des bundesweiten Wettbewerbs „Startsocial“ unter der Schirmherrschaft der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel belegen den Modellcharakter des Projekts. Projektinitiatorin Petra Schlegel wurde für ihr Engagement mit einer Einladung zur Bürgerparty des Bundespräsidenten Joachim Gauck und im Rahmen der Initiative „Dr. Oetker feiert das Ehrenamt“ gewürdigt. „KiKu hat sich zu einem regionalen Leuchtturmprojekt entwickelt, in das nach und nach weitere DRK Kitas einbezogen werden“, betont DRK Vorstand Marco Eltner.
„Wer die kulturellen Einrichtungen nicht kennt, sich nicht alleine hineintraut oder wem schlicht die Zeit fehlt, findet mit uns einen einfachen Einstieg“, sagt Katrin Mengen, die das DRK Projekt von Beginn an leitet. Deswegen ist jede Aktion bewusst niedrigschwellig angelegt, startet im vertrauten Umfeld der Kita, wird von bekannten pädagogischen Fachkräften begleitet und im Anschluss mit den Kindern in der Kita nachbereitet. Das Programm selbst werde nie nur präsentiert, sondern Kinder und Eltern immer aktiv einbezogen. „KiKu zeigt erfolgreich neue Perspektiven auf“, so Mengen: „Viele Familien haben sich inzwischen einen Bibliotheksausweis ausstellen lassen und einige Kinder lernen ein Instrument.“
Alle Angebote richten sich an Familien mit Kindern im Alter von drei bis sieben Jahren. Der Eintritt für Kinder ist frei. Damit dies möglich ist, ist das Projekt auf kontinuierliche Unterstützung durch Förderer angewiesen. Auch der DRK-Fonds Soforthilfe für benachteiligte Kinder (SofHi), den Nilgün Özel, Vizepräsidentin des DRK Landesverbandes Westfalen Lippe, initiierte, hat KiKu in der Vergangenheit bereits mehrfach unterstützt. Ihr Wunsch für die Zukunft: „Wir hoffen, dass über gemeinsame Kulturerlebnisse noch mehr Familien unterschiedlicher Herkunft, Sprache und Religion miteinander in Kontakt kommen und wir alle gemeinsam einen Beitrag leisten, um Kindern gute Chancen auf Bildung, Teilhabe und Integration in Bielefeld zu ermöglichen.“
Wer KiKu unterstützen möchte, kann sich unter Telefon 0178 - 48 98 010 oder über E-Mail an mengen@drk-bielefeld.de informieren.