DRK erinnert mit Fackellauf an seine historischen Wurzeln
Mit dem Fackellauf nach Solferino will das Deutsche Rote Kreuz (DRK) ein Zeichen für den Frieden setzen. Erstmals trägt das DRK Bielefeld dazu bei, dass das „Licht der Hoffnung und Menschlichkeit“ rechtzeitig an das vorgesehene Ziel kommt.
Seit 1992 reisen tausende Menschen aus der ganzen Welt nach Norditalien, um alljährlich zum 24. Juni bei einem Fackelzug (italienisch = Fiaccolata) des Italienischen Roten Kreuzes nach Solferino der Anfänge der internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung zu gedenken. Solferino ist der Geburtsort des Roten Kreuzes. Der Geschäftsreisende Henry Dunant wurde dort mit den Folgen einer der blutigsten Schlachten der Weltgeschichte konfrontiert und organisierte Hilfe für die Verwundeten. Mit seiner Idee des Helfens veränderte Dunant nachhaltig die Welt. Das Internationale Rote Kreuz ist heute die größte humanitäre Organisation der Welt.
Seit 2021 wird das „Licht der Hoffnung und Menschlichkeit“ nach Art eines Staffellaufs durch ganz Deutschland und Österreich von Rotkreuzgliederung zu Rotkreuzgliederung weitergereicht, bis es zum 24. Juni Solferino erreicht. Erstmalig wurde die Fackel in diesem Jahr von Rotkreuzler*innen auch durch Bielefeld getragen.
Am Donnerstagnachmittag übernahmen Ehrenamtliche des DRK Kreisverbandes Bielefeld die Ölfackel vom DRK Kreisverband Herford-Land. Sie begleiteten die Fackel auf ihrer Reise in Bielefeld durch die Stadtteile und zu einigen Sehenswürdigkeiten. Am Obersee-Viadukt, im Golfclub, im Tierpark Olderdissen und am Rettungshubschrauber Christoph 13 gab es verschiedene Aktionen, bevor der erste Tag, der ganz im Zeichen des Ehrenamts stand, mit einer Fackelaufstellung mit Ehrenamtlichen am Gleisdreieck in Brackwede endete. „Als Rotkreuzler*innen teilen wir nicht nur eine Verantwortung, sondern eine gemeinsame Vision, die vor über 150 Jahren von Henry Dunant ins Leben gerufen wurde“, sagt Frank Bracht, stellvertretender Kreisrotkreuzleiter. Auch zukünftig müsse die Arbeit gemäß dem aktuellen Jahresmotto des DRK „Fair-Änderung hat Zukunft“ gestaltet werden. „Wir glauben daran, dass wir gemeinsam stärker sind und mehr erreichen können als jeder Einzelne von uns. Diese Überzeugung begleitet uns nicht nur in unserer ehrenamtlichen Arbeit, sondern auch beim DRK Fackellauf nach Solferino."
Am Freitag nahm DRK Vorstand Marco Eltner die Fackel an der DRK Geschäftsstelle in der August-Bebel-Straße von Ehrenamtlichen entgegen. „Mit unserer Teilnahme an dieser Aktion setzen wir ganz bewusst ein Zeichen für die Achtung der Menschlichkeit in dieser Welt“, sagt Eltner. „Während wir die Fackel weitergeben, zeigen wir unsere Entschlossenheit, die Rotkreuzidee fortzuführen und unsere Verpflichtung, in Notlagen zu helfen und das Leben anderer zu schützen.“ Weiter zog die Fackel zu den Stadtteilmüttern des DRK, die gemeinsam mit ihr den Ostmannturm bestiegen. In Heideblümchen wanderte die Fackel vom DRK PIA-Treff (Projekt interkulturelle Arbeit) entlang einer Menschenkette aus Kindern, Eltern und Mitarbeitenden zur benachbarten DRK Kita Heideblümchen. Die vorletzte Station des Fackellaufs war die Unterkunft für geflüchtete Menschen am Rütli. Schließlich wurde sie in einer feierlichen Zeremonie an der Sparrenburg an Kreisrotkreuzleiterin Martina Forbrich und ihren Stellvertreter Frank Bracht übergeben.
Mit dabei waren Ehrenamtliche und Mitarbeitende des Roten Kreuzes sowie der Dezernent für Soziales und Integration Ingo Nürnberger. „Die Stationen des Fackellaufs in Bielefeld spiegeln wider, wie wichtig das DRK für Bielefeld ist. Das DRK ist eine große Rettungsorganisation, aber auch ein großer sozialer Dienstleister: Mit seinen Kitas und vielen weiteren Angeboten für Familien, Kinder und Jugendliche, für ältere Menschen oder für Menschen mit Flucht- und Zuwanderungshintergrund leistet das DRK einen großen Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserer Stadt. Diese wichtige Arbeit ist unzähligen Ehrenamtlichen und Hunderten von Hauptamtlichen im DRK Bielefeld zu verdanken“, so Nürnberger. Der DRK Kreisverband Gütersloh übernahm die Fackel, die von dort ihre Reise nach Italien fortsetzt.