Grund genug für die freien Kita-Träger in Bielefeld, zu einer gemeinsamen Kundgebung unter dem Motto „Gemeinsam für den Erhalt unserer Kitas“ auf den Rathausvorplatz einzuladen. Die Startzeit war symbolträchtig: Fünf vor 12. Rund 3.000 Teilnehmende, unter ihnen Kita-Mitarbeitende, Eltern und Kinder aus Bielefeld und den umliegenden Städten und Gemeinden, waren gekommen, um sich für eine auskömmliche Finanzierung und bessere Arbeitsbedingungen einzusetzen. Zeitgleich fanden weitere Kundgebungen statt, die größten von ihnen vor dem Landtag in Düsseldorf, in Solingen, Hamm und Siegburg.

„Ich bin überwältigt, wie viele Menschen hierhergekommen sind, um ein Zeichen dafür zu setzen, dass der Kipppunkt erreicht ist und die Politik sofort handeln muss“, sagt DRK-Vorstand Marco Eltner. „Wir sehen die Existenz der vielfältigen Kita-Landschaft in Gefahr“, so Eltner. In Bielefeld fehlten derzeit 700 Kita-Plätze. „Unter den jetzigen Bedingungen gibt es keine Anreize für die freien Träger, weitere Kitas zu eröffnen, da wir Geld mitbringen müssen.“

Eltner ging auf die psychischen Belastungen ein, denen die Mitarbeitenden in Kitas, aber auch die Eltern seit Jahren ausgesetzt sind. „Eigentlich haben Erzieher*innen den schönsten Job der Welt, aber sie sind ausgebrannt.“ Eltern bekämen die Unzufriedenheit ihrer Arbeitgeber zu spüren, weil sie mangels Kinderbetreuung nicht zu Arbeit gehen könnten. Deswegen fordern die freien Kita-Träger eine Überarbeitung des Personalschlüssels, um eine Entlastung der Mitarbeitenden zu schaffen und den Eltern eine zuverlässige Betreuung und vor allen frühkindliche Bildung zu bieten. „Schließlich heißt es Kinderbildungsgesetz und nicht Kinderbeaufsichtigungsgesetz.“

Weitere Informationen zu den Forderungen der Kita-Träger:  https://www.drk-bielefeld.de/start/ueber-uns/presse-service/meldung/es-ist-fuenf-vor-12-freie-kita-traeger-fordern-dringend-notwendige-unterstuetzung.html