DRK wirbt um sachgemäße Nutzung von Altkleidercontainern
Die Sache ist eigentlich einfach: Altkleidercontainer sind zum Sammeln gebrauchter Textilien gedacht, nicht für Abfälle. Doch aktuell steht das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Bielefeld vor einem Problem: So einleuchtend und banal das auch sein mag, nicht jede*r Besucher*in der DRK-Sammelbehälter im Stadtgebiet scheint zu wissen, was hineingehört und was nicht.
Altkleidersammlungen gehören schon immer zu den Aufgaben des DRK. Gebrauchte und gut erhaltene Kleidung wird ständig und überall benötigt. Gerade in Zeiten von Inflation und Krieg würde die Nachfrage nach günstiger gebrauchter Kleidung immer größer, berichtet Jörg Husemann, Leiter Support beim Roten Kreuz. Entsprechend hoch ist das Spendenaufkommen. Jeden zweiten Tag leert das Team von Husemann üblicherweise die 89 DRK-Kleidercontainer in Bielefeld. Sie sind stets prall gefüllt.
Zu verwerten ist allerdings nur ein Bruchteil der gespendeten Kleidungsstücke. Denn durch die Reduzierung von Plastikbeuteln landen bis zu 75 Prozent der Spenden lose im Container. „Das Problem dabei ist, dass wir die losen Teile in Säcke verpacken müssen", erklärt Husemann. "Dadurch geht viel Zeit verloren und die Container können nicht rechtzeitig geleert werden.“ Pro Container würden im Durchschnitt sechs blaue Säcke mit loser Ware gepackt.
Dahinter könnten, vermutet Husemann, falsch verstandene Umweltschutzgründe oder Unwissenheit stecken. Denn die unverpackte Kleidung sei weder vor Feuchtigkeit noch vor Müll geschützt, der immer häufiger in den Behältern entsorgt wird. Die Mitarbeiter des Altkleider-Sammelteams haben schon so manche „Wundertüte“ beim Sortieren gefunden. Von vergammelten Lebensmitteln, Gartenabfällen, Bauschutt bis hin zu Säcken voll Windeln gibt es nichts, was nicht schon in den Altkleidercontainern gelandet ist. Die lose eingeworfene Kleidung endet dann ebenfalls im Müll. Auch Schuhe müssten entsorgt werden, da das passende Gegenstück im Sammelbehälter nicht mehr gefunden wird.
Um dieses Problem anzugehen, hat das DRK Informationsblätter mit Piktogrammen an den Containern angebracht, die zeigen, wie Altkleider und Schuhe ordnungsgemäß eingeworfen werden sollen und was nicht in den Container gehört. "Es ist wichtig, dass Kleiderspenden in Beuteln verpackt und Schuhe paarweise eingeworfen werden", betont Husemann. "Zudem bitten wir darum, keine Spenden neben dem Container abzustellen, wenn dieser voll ist." Nur so könne sichergestellt werden, dass die großzügigen Spenden tatsächlich Bedürftigen zugutekommen und nicht aufgrund von Verschmutzung oder Beschädigung unbrauchbar werden.