20 Jahre Mimi-Projekt: Erfolgreiche Gesundheitsförderung für Migrant*innen
Seit zwei Jahrzehnten ist das MiMi-Projekt ein Erfolgsmodell in Bielefeld, das sich der Stärkung der Gesundheitskompetenz von Migrantinnen und Migranten widmet. Unter der Federführung der Stadt Bielefeld zielt das Projekt darauf ab, die gesundheitliche Chancengleichheit für zugewanderte Menschen in Bielefeld zu erhöhen. Finanzielle Unterstützung erhält das Projekt von der Heimat Krankenkasse, der BKK Gildemeister-Seidensticker, der BKK Diakonie sowie der BKK Dürkopp-Adler.
Das Projekt MiMi („Mit Migranten für Migranten“), betreut vom Deutschen Roten Kreuz (DRK), geht weit über die Vermittlung gesundheitsrelevanter Informationen hinaus: Migrantinnen und Migranten, die der deutschen Sprache mächtig sind, werden geschult und zu Gesundheitslotsinnen und -lotsen ausgebildet. Diese können dann Informationsveranstaltungen zu verschiedenen Gesundheitsthemen kulturspezifisch in ihrer Muttersprache durchführen, um anderen Migrantinnen und Migranten zu helfen, sich im deutschen Gesundheitswesen zurechtzufinden. Sie klären über Themen wie Krankenversicherung, ärztlichen Notdienst und den Umgang mit Notfällen auf und fördern gleichzeitig eine gesunde Lebensweise sowie präventive Maßnahmen. Migrantinnen und Migranten fällt es dadurch deutlich leichter, eigenständig und gezielt die für sie passenden Angebote der Vorsorge und Behandlung in Anspruch zu nehmen.
„Das MiMi-Projekt in Bielefeld trägt dazu bei, die Gesundheitschancen für alle Bevölkerungsgruppen zu verbessern und gleichzeitig die Vielfalt der Stadtgesellschaft zu stärken“, betont Klemens Kläsener, Vorstand der Heimat Krankenkasse und überzeugter Unterstützer des Projekts. „Das deutsche Gesundheitswesen ist nicht immer leicht zu durchschauen und zugleich ist der Bedarf an gesundheitlichen Informationen hoch. MiMi leistet hier einen wirklich wertvollen Beitrag, um alle Menschen kultursensibel und unabhängig von sprachlichen Barrieren mitzunehmen.“
Aktuell liegt ein besonderer Fokus auf dem Thema seelische Gesundheit. "Die steigenden Preise und die weltweite Sicherheitslage in Verbindung mit den Nachfolgen der Corona-Pandemie belasten viele Menschen und führen zu hohem Druck und starker Verunsicherung“, erläutert Fabian Srowig, Projektleiter beim Deutschen Roten Kreuz (DRK). „Besonders mehrfach benachteiligte Menschen können diese Belastungen nur schlecht kompensieren.“ Angesichts dieser Herausforderungen plant das MiMi-Projekt, in diesem Jahr verstärkt Schulungen rund um die psychische Gesundheit anzubieten. Der Fokus liegt dabei auf der Sensibilisierung für geschlechtsspezifische und häusliche Gewalt sowie Traumata.
Die mehrsprachigen Informationsveranstaltungen werden für mindestens zehn Teilnehmende durchgeführt, die Teilnahme ist kostenlos. Interessierte Personen oder Einrichtungen können sich bei Projektkoordinatorin Melek Yapar vom DRK unter Telefon 0178 – 90 90 388 oder per Mail an mimi@drk-bielefeld.de anmelden.